Executive Summary
Der Spruch „Der Fisch stinkt vom Kopf her“ suggeriert, dass kulturelle Probleme in Unternehmen meist an der Spitze beginnen. Doch ist das wirklich so? Dieser Podcast (und der untere Blogbeitrag) beleuchten die Rolle von Geschäftsführenden, Führungskräften und Mitarbeitenden bei der Gestaltung der Unternehmenskultur und zeigt, wie CEOs und Führungsteams entscheidend zur Stärkung einer positiven Kultur beitragen können. Tatsächlich haben sie einen wesentlichen, aber nicht den alleinigen Einfluss.
Einleitung
Wenn es in Unternehmen zu Problemen kommt, hört man oft den Spruch: „Der Fisch stinkt vom Kopf her.“ Diese Redewendung legt nahe, dass die Unternehmensführung allein für alle kulturellen Schwierigkeiten verantwortlich ist. Doch ist das wirklich so? In diesem Beitrag hinterfragen wir diese Annahme und werfen einen genaueren Blick darauf, wie viel Einfluss die einzelnen Akteure – Geschäftsführung, Führungsteam und Mitarbeitende – tatsächlich auf die Unternehmenskultur haben. Außerdem geben wir konkrete Tipps, wie eine nachhaltige Veränderung der Unternehmenskultur gelingen kann.
Die Verantwortung der Geschäftsführung: Wahrheit oder Mythos?
Die Annahme, dass Führungskräfte für alle kulturellen Probleme verantwortlich sind, ist weit verbreitet. Tatsächlich spielen CEOs und Führungsteams eine zentrale Rolle, doch ihre Einflussmöglichkeiten haben Grenzen. Die Unternehmenskultur wird nicht nur „von oben nach unten“ geprägt, sondern ist das Ergebnis einer Interaktion zwischen allen Hierarchiestufen.
Studien und die Praxis zeigen: Zwar setzt die Geschäftsführung den Ton und bestimmt die strategische Richtung, aber Kultur entsteht letztlich aus den täglichen Interaktionen zwischen allen Mitarbeitenden. Eine nachhaltige Kulturveränderung gelingt nur, wenn sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeitende aktiv daran mitwirken.
Der Einfluss von Führungskräften auf die Unternehmenskultur
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Geschäftsführung und das Führungsteam einen direkten Einfluss von rund je 25 bis 30 Prozent auf die Unternehmenskultur haben können. Wenn das Führungsteam die gewünschten Werte und Verhaltensweisen aktiv vorlebt, können sie positive Veränderungen anstoßen. Die Mitarbeiterbindung kann steigen, Konflikte können reduziert werden, und die Mitarbeitermotivation verbessert sich.
Doch es gibt auch Hindernisse: Nicht alle Führungskräfte sind gleichermaßen bereit oder in der Lage, sich auf Kulturveränderungen einzulassen. Zudem ist es wichtig, dass die Geschäftsführung nicht nur symbolische Maßnahmen ergreift, sondern authentisch und konsistent hinter den angestrebten Veränderungen steht. Nur so entsteht eine glaubwürdige und nachhaltig wirksame Kultur.
Top-Down- und Bottom-Up-Ansätze: Der ideale Weg zur Kulturveränderung
Die Diskussion über die besten Ansätze zur Kulturveränderung ist vielfältig. Während manche auf einen rein „Top-Down“-Ansatz setzen, bei dem die Unternehmensführung alle Entscheidungen trifft, favorisieren andere einen „Bottom-Up“-Ansatz, bei dem die Mitarbeitenden die Verantwortung für kulturelle Veränderungen tragen.
Unsere Erfahrung zeigt: Die ideale Kulturveränderung erfordert eine Kombination beider Ansätze. Ein reiner Top-Down-Ansatz kann Widerstand hervorrufen, während ein reiner Bottom-Up-Ansatz ohne Rückendeckung der Führung oft ins Leere läuft. Die wirkungsvollsten Kulturveränderungen entstehen, wenn das Führungsteam eine klare Vision vorgibt und die Mitarbeitenden aktiv in die Umsetzung einbindet.
Drei Schlüsselbereiche für Führungskräfte: So gelingt die Kulturveränderung
- Transparente Kommunikation: Eine offene und ehrliche Kommunikation über die Gründe für die geplanten Veränderungen schafft Vertrauen und Verständnis. Mitarbeitende wollen wissen, warum eine Kulturveränderung notwendig ist und welche Ziele verfolgt werden.
- Entscheidungsfindung und Einbindung: Mitarbeitende sollten in Entscheidungsprozesse eingebunden werden, insbesondere bei der Entwicklung von Maßnahmen zur Kulturveränderung. Dies fördert die Akzeptanz und reduziert Widerstände.
- Vision und Werte im Alltag verankern: Um kulturelle Veränderungen nachhaltig zu gestalten, ist es wichtig, dass Führungskräfte die Verbindung zwischen den täglichen Arbeitspraktiken und den langfristigen Zielen des Unternehmens verdeutlichen. Werte sollten nicht nur auf Papier stehen, sondern in den täglichen Interaktionen sichtbar werden.
Praxisbeispiele: Wann Kulturveränderung gelingt – und wann nicht
Ein Praxisbeispiel zeigt den Erfolg eines CEOs, der sich intensiv mit der Kultur seines Unternehmens auseinandersetzte. Nach einer Mitarbeiterumfrage identifizierte er Schwächen und beschloss, sein eigenes Verhalten anzupassen. Durch konsequentes Arbeiten an seinen Führungsfähigkeiten gelang es ihm, die Mitarbeiterbindung zu steigern – obwohl das Führungsteam und fast alle Führungskräft nicht mitzogen!
In einem anderen Fall hingegen lehnte ein geschäftsführender Gesellschafter die Umsetzung von Kulturmaßnahmen ab, weil er den persönlich Nutzen für sich nicht sah. Diese Haltung führte dazu, dass die Unternehmenskultur stagnierte und die Mitarbeitenden enttäuscht wurden – obwohl sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeitenden bereit waren.
Diese Beispiele verdeutlichen: Die Führungsebene ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg oder Misserfolg von Kulturveränderungen.
Fazit: Der Schlüssel zur nachhaltigen Kulturveränderung
Unternehmenskultur entsteht nicht ausschließlich „von oben nach unten“. Jeder Mitarbeitende trägt zur Kultur bei, doch die Geschäftsführung und das Führungsteam haben eine besonders starke Verantwortung. Sie setzen den Rahmen und bieten Orientierung. Eine erfolgreiche Kulturveränderung ist jedoch nur möglich, wenn Führungskräfte authentisch hinter den neuen Werten stehen und auch die Mitarbeitenden aktiv eingebunden werden.
Unternehmen sollten daher einen systematischen Ansatz verfolgen, der sowohl „Top-Down“- als auch „Bottom-Up“-Elemente integriert. Eine klare Vision, transparente Kommunikation und die Einbindung der Mitarbeitenden sind entscheidend, um eine Unternehmenskultur zu schaffen, die auf lange Sicht erfolgreich ist.
Ihr Corporate Culture Consultant
Björn Johannsmeier
Für eine großartige Zukunft durch top Unternehmen und top CEOs
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